Mein Alltag

Warten auf Besserung

In den letzten Tagen konnte ich wirklich nicht viel. Zwar konnte ich die Krücken in die Ecke stellen, aber viel gehen ist noch nicht möglich. Natürlich mache ich jeden Tag kleine Fortschritte. Das Knie wird wieder dünner, die Beweglichkeit und Belastbarkeit kommt zurück. Leider hat mein Arzt wohl ziemlich unglücklich einen Nerv beschädigt, wodurch ich brennende Schmerzen direkt unter der Haut habe. Komischerweise an einer Stelle, die gar nicht von der OP betroffen war. Ich hoffe aber, dass das in ein paar Monaten wieder weg ist. Beschäftigung Ich geb’s zu: Im Geduld haben bin ich richtig mies. Ich hasse es, dass ich nur rumliegen kann und meine Beine mich nicht weit tragen können. Das war vor der OP schon nervig, wenn ich irgendwelche Arbeiten am Camper abbrechen musste oder Büroarbeit und Haushalt auf einen späteren Zeitpunkt verschieben musste. Ich schaffe…

Wie sieben Tage Regenwetter

Ich habe gerade eine Phase, in der ich nichts mit mir anzufangen weiß. Ich hänge in der Luft, weil die Finanzen nicht abschließend geklärt sind, mir hängt das Rumliegen und Nichtstun zum Hals raus, die Glotze könnt ich eintreten und meine Motivation für kleine Dinge wie Staubputzen o.Ä. hält sich massiv in Grenzen. Ich bin ausgelaugt, übel gelaunt und will mein altes Leben zurück. Die Schwierigkeit mit den HobbysMir wird so oft von irgendwem gesagt, ich könne ja dies und das machen. Ich könnte den ganzen Tag kochen, aufräumen, Wäsche waschen, Staubsaugen, einkaufen, mit dem Hund spielen. Alltägliche Dinge eben, die jeder irgendwo machen muss. Natürlich könnte ich das bei all meinen Freunden und Verwandten machen. So ungefähr 1-2 Stunden am Tag. Allerdings bleiben dann immer noch 14 Stunden (bei angenommenen 8 Stunden schlaf) Langeweile über, in denen ich nichts mit…

Akzeptieren lernen

Irgendwann kommt der Tag, an dem man nicht mehr weiter nach einer Heilung sucht. Man will nicht mehr von Arzt zu Arzt rennen um am Ende doch immer nur dieselbe Ratlosigkeit zu sehen. Du kommst dann an den Punkt, wo du ganz genau weißt: Das war’s. Hier ist die Reise (vorerst) zu Ende. Und dann fängst du an zu realisieren, dass du die nächsten (wenn’s gut läuft) 70 Jahre irgendwie mit dieser Krankheit und den Beeinträchtigungen leben musst. Du musst deine Situation akzeptieren. Andere bremsen Eine Schwierigkeit beim Akzeptieren seiner Krankheit ist die Tatsache, dass immer irgendwer irgendwo jemanden kennt, der schonmal sowas ähnliches hatte (Rückenschmerzen zum Beispiel) und dem der und der helfen konnte. Und du willst das alles gar nicht mehr hören. Du willst nicht Kontakt zu einem weiteren Arzt aufnehmen, deine Geschichte (die mittlerweile wahrscheinlich ein halbes…

Ob du behindert bist, hab‘ ich gefragt!

Chronisch krank zu sein heißt irgendwo auch, dass man behindert ist. Es gibt unterschiedliche Abstufungen von Behinderung, den einen erwischt es mehr, den anderen weniger. Früher hörte man überall „Ich hab 50%!“, aber das ist heute sachlich falsch. Eine Behinderung wird nicht in Prozent angegeben, sondern in einem Punktesystem von 0-100 Punkten. Hat man 100 Punkte, gibt es keine Steigerung, auch wenn sich die Behinderungen mitunter gravierend steigern können. So kann es Menschen geben, die 100 Punkte haben, aber ein schmerzfreies Leben (natürlich mit gravierenden Einschränkungen in einigen Lebensbereichen) führen können. Wir unterscheiden zwischen behindert und schwerbehindert. Der feine Unterschied: Schwerbehindert Schwerbehindert gilt jeder, der mindestens 50 Punkte erreicht hat. Man spricht immer so darüber, dass man es dann ja gut hätte, Steuererleichterungen kriegt und sogar umsonst Bus und Bahn fahren darf (Was auch nur bedingt gilt). Aber sind wir…

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