Ich habe in einem früheren Artikel bereits über meinen Ersten Rollstuhl berichtet. Heute ist ein Testbericht des restkraftverstärkendem Antriebs „e-motion Duodrive M25“ der Fa. Alber dran. Ich möchte an dieser Stelle aber explizit darauf hinweisen, dass das erzählte nur meinen Erfahrungen entspricht und nicht komplett übertragbar ist. Ihr wisst ja, rechtlich sicher bleiben, wenn man Kritik äußert. Schließlich ist nur positives Feedback erwünscht. Funktion der Antriebsräder Grundsätzlich bin ich mit den Antriebsrädern zufrieden. Sie tun, was sie sollen. Bei mir wurde eine Luftbereifung anstelle der Vollgummireifen montiert, was wohl nicht so einfach war. Der Techniker musste wohl den Gummireifen herunterschneiden, um die anderen zu montieren. Bei den Antriebsrädern lässt sich die Sensitivität der Sensoren unterschiedlich einstellen, was insbesondere bei meiner spastischen Parese hilfreich ist. Das Fahren auf Gehwegen ist durch das seitliche Gefälle genauso doof wie mit manuellen Rädern, dafür…
Erschöpfung
Man kennt das: Wenn man eine Erkältung hat, einen „grippalen Infekt“, dann fühlt man sich schlapp und erschöpft. Der Körper kämpft gegen eine Infektion und mobilisiert sämtliche Kraft gegen den „Feind“, bis dieser nach ein paar Tagen besiegt ist. Man fühlt sich danach trotzdem noch eine Weile schlapp und erschöpft, aber die Symptome gehen rasch weg und man ist wieder bei alter Kraft. Bei einer chronischen Erkrankung ist das eigentlich genauso. Mein Körper kämpft ständig gegen die Einschränkungen. Ob es die Spastik ist, die fehlgeleiteten Nerven, die Schmerzen. Mein Körper muss ständig seine Kraft umverteilen und gegen eine dieser Baustellen kämpfen. Manchmal in Bruchteilen einer Sekunde – wenn die Spastik dafür sorgt, dass der Rücken verkrampft und an bereits geschädigten Nervenenden noch mehr Schmerz verursacht. Das Problem dabei ist, dass mein Körper durch den ständigen Kampf kaum die Möglichkeit hat,…
Chronische Schmerzen und die Psyche
Heute möchte ich mich einem Thema widmen, welches bei Schmerzen oft ignoriert oder übersehen wird: Die Psyche. Bei chronischen Schmerzen ist die Wahrnehmung und Verarbeitung von Schmerz grundlegend gestört. Der Schmerz als Warnung hat seine Funktion vollständig verloren. Schmerz funktioniert bei chronisch Kranken nicht mehr wie bei normalen Menschen. Wir Chroniker fühlen immer einen Schmerz. Mal mehr, mal weniger. Mal können wir ihn gut nach hinten schieben, mal eben nicht. Wenn ich lächle, heißt das nicht, dass ich in diesem Moment keine Schmerzen habe. Es bedeutet nur, dass ich sie in diesem Moment kurz nach hinten schiebe. Das Schmerzgedächtnis Große Krankenkassen schreiben auf ihren Websites immer wieder über das tolle Schmerzgedächtnis, welches bei chronifizierten Schmerzen gestört ist und durch eine Therapie zurückgesetzt werden muss (vereinfacht gesagt). Das soll dadurch erreicht werden, dass der Schmerz eine Zeit lang vollständig betäubt wird…
Pflegegrad
In den vergangenen Wochen konnte ich einen Teilerfolg verbuchen: Mir wurde der Pflegegrad 1 anerkannt. Für mich war das bisher ein langer Kampf, der auch noch nicht zuende ist. Auch hier habe ich mit dem Sozialverband zusammen einen Widerspruch verfasst, da die Beurteilung durch die Krankenkasse bzw. den Medizinischen Dienst der Krankenkassen nicht vollumfänglich erfolgt ist. Wer sich das erste Mal mit solchen Dingen beschäftigt, ist hier leicht überfordert. Deshalb möchte ich in dem Folgenden Text anhand meiner eigenen Erfahrung einige Wege zur Informationsbeschaffung erläutern und mit Vorurteilen aufräumen. Erste Anlaufstelle: Internet Wenn man selbst merkt, dass man immer mehr Hilfe im Alltag braucht, greift man zu allererst auf sein Umfeld zurück. Der Partner hilft, wenn er anwesend ist. Er übernimmt den Haushalt, beruhigt einen in schlechten psychischen Phasen und hält einem einen Arm hin, wenn man ins Wanken kommt.…