Wintereinbruch

Hier bei uns in Ostwestfalen gibt es für gewöhnlich kaum Schnee. Dieses Jahr allerdings sind innerhalb von 2 Tagen über 40 cm Schnee gefallen. Der Österreicher lacht uns nun bestimmt aus, aber für uns Flachland-Bewohner ist das mehr, als wir (und vor allem unsere Infrastruktur) vertragen können. Neben den „normalen“ Problemen muss ich mich dann aber auch noch mit meinem Körper herumschlagen, der bei so einem Wetter leider massiv reagiert und mit der Witterung Probleme hat.

Die Schneemassen

Früher hätte ich mir einen Schneeschieber geschnappt und erstmal eine Schneise geschlagen. Heute geht das nicht mehr, das müssen leider andere für mich erledigen. Wenn man jetzt aber das Haus verlassen will, muss man irgendwie durch den Schnee. Okay, eigentlich kein großer Akt. Etwas anstrengender, weil man ja in den Schnee tritt, aber nichts Wildes. Wie eben laufen am Strand. Wenn man aber ein instabiles Knie hat (was ja eben erst vor 3 Wochen operiert wurde), dazu eine instabile Wirbelsäule und bei kleinsten Drehungen Schmerzen kriegt – dann wird das ganze zu einem Abenteuer. Für mich war es schon fast zu viel Anstrengung, mit Wilma nach unten zu gehen. Ohne meine Freundin wäre das wohl kaum möglich gewesen. Okay, immerhin hatte sie ihren Spaß und hat vor lauter Freunde über den Schnee erstmal direkt 2 Granaten gekackt. 

Die eisige Kälte

Hier hat es nicht nur etwas geschneit. Auch die Temperaturen gingen massiv nach unten. Bei -8 Grad (in den nächsten Tagen bis -16) meldet sich die Arthrose in sämtlichen Gelenken. Und da ich die leider auch in den Facettengelenken meiner Wirbelsäule habe, fällt es mir sehr schwer mich zu bewegen. Die letzte Nacht war der reinste Horror. Ich konnte mich kaum im Bett drehen, stöhnte ständig vor Schmerz. Ich hoffe, dass ich meine Freundin nicht wach gemacht habe damit, aber ich kann es leider nicht ändern. Eigentlich wollte ich die „Frühschicht“ ab jetzt wieder übernehmen, da mir das Laufen wieder leichter fällt. Aber heute Morgen ging einfach gar nichts bei mir. Ich habe ungefähr eine Stunde gebraucht, bis mein Körper wieder einigermaßen auf mich gehört hat. Es ist schon erstaunlich, dass ein Körper – obwohl er drinnen im Warmen ist – auf veränderte Luftdrücke und Temperaturen so massiv reagieren kann. Ich weiß nicht, ob es dafür einen wissenschaftlichen Nachweis gibt. Vielleicht reicht es, wenn man seinen Körper mehrfach am Tag der Kälte aussetzt (was man ja zwangsläufig tut, wenn man nicht ständig in der Bude hocken will). In unserer Wohnung sind leider auch einige Stellen deutlich kälter als andere, z.B. der Eingangsbereich (wo Wilma natürlich liebend gerne herumliegt🙄) Wie auch immer – im Knie hatte ich die Probleme früher schon, jetzt also auch im Rücken. 

Die Infrastruktur

Eigentlich wäre ich gestern auch zur Physiotherapie gefahren. Für mich ist die im Moment einfach sehr wichtig, weil sie meine Schmerzen teilweise erträglicher macht. Allerdings konnte meine Therapeutin nicht zur Arbeit kommen, weil einfach keine Straße richtig geräumt werden konnte. Das macht die Situation natürlich auch nicht besser. 

Durchhalten

Es gibt nichts, was gegen die aktuelle Situation hilft. Ich muss die Schmerzen ertragen, einfach auf wärmere Zeiten hoffen. Es gibt eben gute Phasen und schlechte Phasen mit meinem Körper. Mir tut es Leid, dass andere mich leiden sehen müssen. Ich schaffe es auch nicht immer, das zu verstecken. Ich merke in solchen Phasen immer, wem ich viel bedeute, weil eben diese Personen oft auch mitleiden. Das wollte ich nie, kann es aber eben auch nicht verhindern. Aber wenigstens einer hat wirklich sehr viel Spaß am aktuellen Wetter: Wilma kann gar nicht genug davon kriegen, in die Schneemassen zu springen😃 

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